Für den Dezember 2020 wurde eine neue Höchstkreditnachfrage bei Immobilienfinanzierungen ermittelt. Im Schnitt betrug die Kreditvergabe an einzelne Kunden 300.000 €. Anfang des Jahres betrug diese Kreditaufnahme 264.000 €. Dies zeigt die ungebrochene Nachfrage privater Immobilienerwerber trotz (oder wegen der Corona-Krise) (1).
Positive Aspekte für den Immobilienerwerber
Erfreulich für die Käufer von Immobilien, die Ihre Immobilien zum Großteil mit Hypothekenkrediten finanzieren ist dabei, dass die Finanzierungsbelastung gegenüber Ende 2018 um rund 18% gesunken ist (1,2)
Auswirkungen der niedrigen Zinsen auf die Banken
Die Senkung der Belastung basiert natürlich im Wesentlichen auf den gesunkenen Zinsen. Aber was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Natürlich haben die Banken dadurch auch weniger Zinserträge. Dies ist für die Banken von nicht zu unterschätzender Bedeutung, weil die Erträge aus dem klassischen Zinsgeschäft der Banken weiter sinken. Banken verdienen in unterschiedlichen Bereichen Ihr Geld. Zinsgeschäfte ergeben sich aus dem Unterschied der Zinssätze, zu dem Banken das Geld für die Vergabe von Kredite erhalten, zu den Zinssätzen, zu denen sie das Geld verleihen. Weniger Erträge aus dem Zinsgeschäft können Banken nur gerade jetzt nicht gebrauchen. Denn es ist ungewiss, welche Belastungen durch coronabedingte Kreditausfälle noch auf die Banken zukommen. Ganz grundsätzlich trägt diese Situation nicht zur Stabilität der Banken bei.
In diesem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, dass ein großer Immobilienfinanzierer, die Aareal Bank, gerade jetzt eine deutliche Gewinnwarnung ausgesprochen hat. (3) Die Aareal Bank ist zwar kein typischer Anbieter von privaten Immobilienkrediten, finanziert aber stark im Bereich der gewerblichen und instituionellen Immobilien. Nur, wird die Aareal Bank möglicherweise nicht allein vor dieser Risikosituation, die sich aus ausfallgefährdeten Ktrediten ergibt stehen.
Wovon hängt es ab, ob es auch in Zukunft niedrige Zinsen für Immobiliendarlehen gibt?
Unabhängig davon, dass die EZB weiterhin bestrebt ist, das Zinsniveau niedrig zu halten ist, bleibt daher die Frage, ob es für die Banken aus der wirtschaftlichen Sicht möglich ist, auch in Zukunft so geringe Hypothekenzinsen wie jetzt anbieten kann. Und sollten es die Banken dennoch weiterhin machen, ist die Frage, ob dies nicht die Stabilität einiger Banken beeinträchtigen könnte. Und dann wiederum könnte das von als Schubladengesetz bezeichnete Gesetz …… angewendet werden. Dies um die Banken zu retten, auf Kosten der Privatkunden, die eine Hypothek zur Finanzierung einer Immobilie aufnehmen möchten.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt einen Immobilienkredit aufzunehmen?
Schubladengesetz kann Immobilienerwerb dann erschweren, wenn die Kapitalschutzfunktion der Immobilie notwendig wird
Unabhängig davon, dass die EZB weiterhin bestrebt ist, das Zinsniveau niedrig zu halten ist, bleibt daher die Frage, ob es für die Banken aus der wirtschaftlichen Sicht möglich ist, auch in Zukunft so geringe Hypothekenzinsen wie jetzt anbieten kann. Und sollten es die Banken dennoch weiterhin machen, ist die Frage, ob dies nicht die Stabilität einiger Banken beeinträchtigen könnte. Und dann wiederum könnte das von als Schubladengesetz bezeichnete Gesetz zur Ergänzung des Finanzdienstleistungsaufsichtsrechts im Bereich der Maßnahmen bei Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems und zur Änderung der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (Finanzaufsichtsrechtergänzungsgesetz) angewendet werden. Dies um die Banken zu retten, auf Kosten der Privatkunden, die eine Hypothek zur Finanzierung einer Immobilie aufnehmen möchten. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Finanzenlounge.
Grundsätzlich kann sich damit gerade jetzt der Zeitpunkt als günstig erweisen, eine Immobilie zu erwerben. Interessierte können zur Vorab-Informationen an einem unserer regelmässigen Webinaren aus der Reihe Private Finanzen Speed Dating teilnehmen oder eine individuelle Beratung – online oder in unserer Hamburger Geschäftsstelle – vereinbaren.
Hinweis: Dies sind sehr kurz gefasste allgemeine Informationen. Sie stellen keine verbindliche Betrachtung oder Prognose der Zinsentwicklung dar. Ebenso lassen sich aus diesen Informationen allein keine Schlussfolgerung zur Stabilität der Banken ableiten.
Quellen:
(1) Baufinanzierung: Häuslebauer nehmen so viel Kredit auf wie noch nie
(2) Diese Reduktion wurde anhand der Standard-Kreditrate berechnet. Zur Ermittlung der Standard-Kreditrate wird die monatliche Belastung einer Immobilienfinanzierung für ein Darlehen über 150.000 € ermittelt. Unterstellt wird dabei ein Eigenkapitaleinsatz von 20% und eine 10-jährige Zinsbindung mit einer annuitätischen Tilgung von 2%.
(3) 17.1.2021 „Erhebliche Risikovorsorge“: Aareal schockt mit Gewinnwarnung